Kunsthaus Graz 23.08.2020–20.03.2022

SUPERFLEX, Lost Money / Handful, 2020 Foto: Kunsthaus Graz/Martin Grabner
SUPERFLEX wurde 1993 von Rasmus Nielsen, Jakob Fenger und Bjørnstjerne Christiansen in Kopenhagen gegründet. Ihre Projekte haben einen starken Bezug zu sozialem Engagement, alternativen Ökonomien und Selbstorganisation
Die dänische Künstlergruppe SUPERFLEX setzte in Graz und am Kunsthaus Graz in insgesamt fünf Jahren mehrere Projekte um. Den Auftakt machte „C.R.E.A.M.“ 2017, der Fetisch-Bankomat im Herzen des Kunsthaus-Foyers. 2018 realisierte SUPERFLEX in Graz „Free Shop “und 2019 „Number of Visitors”. „Lost Money/Handful“ wurde bereits 2020 eröffnet, jedoch kam es 2021 zu einem Vandalismus Schaden.
Das Kunstprojekt LOST MONEY/HANDFUL von SUPERFLEX ist Teil des Fünfjahresplans, den die Künstlergruppe für das Kunsthaus Graz entworfen hat. Die Installation wurde am Boden des Kunsthaus-Vorplatzes und im Inneren des Foyers Euro-Münzen verteilt und befestigt. Für Lost Money/Handful werden Münzen jeweils entsprechend der lokalen Währung ausgewählt und am Boden angebracht. Die Münzen verlocken dazu, stehenzubleiben und das vermeintlich verlorene Geld mitzunehmen. Sie sind allerdings fest in den Boden geschraubt und lassen sich nicht aufheben. So die Theorie.

SUPERFLEX, Lost Money / kunsthausgrazFoto: martingrabner_
Jedoch in der Praxis bewiesen Unbekannte bereits kurz nach der Montage das Gegenteil. Gewaltsam entfernten sie über Nacht drei der vier Münzen, die vor dem Kunsthaus installiert waren. Nur eine ließen sie deutlich beschädigt zurück. Nicht nur die Täter*innen, auch die Motive sind unbekannt. Da es sich um einen sehr niedrigen Geldbetrag (Münzen im Wert von 2 €, 1 €, 50 c und 5 c) handelt und die Münzen nach der Entfernung unbrauchbar gewesen sein müssen, vermutet SUPERFLEX, dass es sich dabei eher Vandalismus als um Diebstahl handelte.
Die jetzt wieder vollständige Installation LOST MONEY/HANDFUL ist Teil des Fünfjahresplans, den die Künstlergruppe für das Kunsthaus Graz entworfen hat und der ab 26.11.2021 mit der Ausstellung Sometimes As A Fog, Sometimes As A Tsunami seinen Abschluss findet.
Die Künstler nehmen den Konflikt als eine Form der Interaktion an und begrüßen diese Gelegenheit, um einige Fragen aufzuwerfen: Ist dieser Akt eine Kritik an Symbolen des Kapitalismus und der ökonomischen Ungleichheit? Ist es eine Kritik an der EU, die auf den Prinzipien des freien Marktes basiert? Oder ist es eine Kritik an der Kunst als Eventfaktor?
Auf jeden Fall zeigt die Aktion die beeindruckende Wirkung des Werkes. „Der Akt kann als Gesprächsanbahnung zu einer Reihe von Themen über Ökonomie, Kunst und natürlich SUPERFLEX selbst dienen“, finden die Künstler.
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