Dora Maar, Picassos Muse im Tate Museum in London November 2019 – 15 March 2020

London, mit Tower Bridge im Hintergrund / © Foto Christa Linossi
Tate modern in London © Foto Christa Linossi

Millennium Bridge London © Foto Christa Linossi

London und das Tate Modern of Art ist immer wieder spannend und interessant. Im November 2019 präsentiert Tate Modern die erste Retrospektive der Arbeit von Dora Maar (1907-1997), deren provokative Fotografien und Fotomontagen zu Ikonen des Surrealismus wurden. Gezeigt werden über 200 Arbeiten aus mehr als sechs Jahrzehnten.

Dora Maar, 1907-1997 Untitled (Hand-Shell) 1934 Photograph, gelatin silver print on paper 401×289 mm, Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris Photo © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais/image Centre Pompidou, MNAM-CCI © ADAGP, Paris and DACS, London  DACS 2019, All Rights Reserved 2019 Dora Maar Untitled (Hand-Shell) 1934 © Estate of Dora Maar

Betrachtet man die Arbeiten von Dora Maar, findet man viele interessante Details, wie zB bei dem Werk Hand Shell Was wollte uns die Künstlerin damit mitteilen? Handschellen in als Gefangene in einer Muschel? Wobei die Muschel auch eine gewisse Schönheit darstellt, und hier ragt die weibliche Hand heraus? Weiblichkeit und Schönheit im Einklang oder als Gefesselte, Gefangene ?

Dora Maar, 1907-1997 Untitled 1935 Photomontage Photo © Centre Pompidou, MNAM-CCI, /P.Migeat / Dist. RMN- © ADAGP, Paris and DACS, London 2019  DACS 2019, All Rights Reserved © Estate of Dora Maar

Diese Arbeit zeigt wiederum weibliche Beine, die sich über das Wasser befinden und in einer gewissen Art und Weise von einer Hand gerettet werden? Oder soll es die Schönheit der weiblichen Beine symbolisieren, die Man(n) nicht loslassen kann ? Er will sie vor dem Untergang ins Wasser retten?

Geboren wurde Dora Maar (gebürtige Henriette Théodora Markovitch) 1907 in Tours und verstarb 1997 in Paris. Aufgewachsen ist sie zwischen Argentinien und Paris. Sie war eine französische Fotografin, Malerin, Modell und Muse von Pablo Picassos.

Sie studierte Kunstgewerbe und Malerei und widmete sich dann der Fotografie. Dora Maar stammt aus einer Frauengeneration, die die neuen beruflichen Möglichkeiten der Werbung und der Illustrierten Presse nutzte. 1931 gründete Maar ein Studio mit dem Filmdesigner Pierre Kéfer, der sich auf Porträtfotografie, Modefotografie und Werbung spezialisierte.

In den 1930er Jahren war Maar in linksgerichteten revolutionären Gruppen aktiv, die von Künstlern und Intellektuellen angeführt wurden. Ihre Straßenfotografien aus dieser Zeit, die in Barcelona, Paris und London aufgenommen wurden, haben die Realität des Lebens während der Wirtschaftskrise in Europa festgehalten.

Dora-Maar-The years lie in wait for you c. 1935, Photograph, gelatin silver print on paper
The William Talbott Hillman Collection © ADAGP, Paris and DACS, London 2019  DACS 2019, All Rights Reserved

Bei der Arbeit The years lie in wait for your , sagt der Titel schon viel aus. Die Jahre vergehen und man erlebt seine Höhen und Tiefen und hat immer wieder dieses Netz mit der gefährlichen Spinne vor Augen. Oft auch eine Frage, wie entkommt man dem Spinnennetz das uns ständig begleitet. Zerstört man es oder ergibt sich?

Im Winter 1935/36 lernte Maar Pablo Picasso kennen – sie war bereits als surrealistische Fotografin bekannt – und ihre rund achtjährige Beziehung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf beide Karrieren.

Sie dokumentierte die Entstehung seines politischsten Werkes Guernica 1937 und bot einen beispiellosen Einblick in seinen Arbeitsprozess. Er wiederum verewigte sie im Motiv der „weinenden Frau“ (Weeping Woman 1937)

Pablo Picasso 1881-1973
Weeping Woman 1937 Tate © Succession Picasso/DACS 2019
Weeping Woman 1937 Pablo Picasso 1881-1973 Accepted by HM Government in lieu of tax with additional payment (Grant-in-Aid) made with assistance from the National Heritage Memorial Fund, the Art Fund and the Friends of the Tate Gallery 1987 http://www.tate.org.uk/art/work/T05010

Zusammen machten sie eine Reihe von Porträts, die experimentelle Foto- und Drucktechniken kombinierten, um ihre energische Rückkehr zur Malerei im Jahr 1936 zu antizipieren. Sie zeigten selten gesehene Gemälde in Privatbesitz wie La Conversation 1937 und La Cage. 1943 wird die Ausstellung, die noch nie zuvor Negative aus der Dora Maar-Sammlung im Musée National d’art Moderne ausgestellt wurde, ein neues Licht auf die Dynamik zwischen diesen beiden Künstlern in den turbulenten Kriegsjahren werfen.

In den 1950er Jahren zog sich Maar nach und nach aus den künstlerischen Kreisen zurück, sie kehrte in den 1980er Jahren jedoch wieder zu ihrem Medium der Fotografie zurück.

Dora Maar wird kuratiert von Karolina Ziebinska-Lewandowska, Kuratorin, Centre Pompidou, Paris, Damarice Amao, stellvertretende Kuratorin, Centre Pompidou, Paris, und Amanda Maddox, stellvertretende Kuratorin, J. Paul-Getty-Museum, Los Angeles, zusammen mit Emma Lewis, stellvertretende Kuratorin, Tate Modern. Die Präsentation der Tate Modern wird von Emma Lewis, Assistant Curator, und Emma Jones, Curatorial Assistant, Tate Modern, kuratiert.

Die Ausstellung läuft bis 15. März 2020

https://www.tate.org.uk/whats-on/tate-modern/exhibition/dora-maar

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