SALZBURGER KUNSTVEREIN stellte sein Jahresprogramm 2019 vor
Vor 19 Jahren begann das 21. Jahrhundert. Voller Zuversicht und Enthusiasmus begaben wir uns in die Zukunft und nun sind 19 Jahre in dem neuen Zeitalter vergangen, mit all seinen Höhen und Tiefen die ein Jahrhundert eben mit sich bringt. Politische Turbulenzen, Klimawandel, gesellschaftliche Veränderungen und der große Schritt in eine neue Ära der Digitalisierung. All dies wird auch in der zeitgenössischen Kunst reflektiert.
Der Salzburger Kunstverein, der am 25. Jänner 2019 sein Jahresprogramm präsentierte, wird gelegentlich düstere Themen aufgreifen, wie zum Beispiel Begriffe von Zensur und kultureller Auslöschung die den Background bilden werden oder den potenziellen Zusammenbruch der Zivilisation. Individuelle Geschichten sollen auch in Form von Videos gezeigt werden, die die politische Situation in und außerhalb Europas aufzeigen.
Eröffnet wird das Jahresprogramm Anfang Februar mit DARK AGES 2020, eine Auftragsinstallation des Salzburger Kunstvereins, produziert von der in Israel geborenen und in Berlin lebenden Künstlerin Alona Rodeh. Es handelt sich hier um ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Österreich mit einem neuen Schritt ihrer Untersuchung des Lichts als kulturelle und physische Einheit. Rodeh konstruiert technische Performances ohne Performer_innen, setzt originale Soundtracks ein und erweckt Objekte in ihrer eigenen neu orientierten Ontologie zum Leben. Man darf gespannt sein, wie die Installation der Künstlerin in einer dramatischen Art und Weise Licht, Dunkelheit, Sound und aktive skulpturale Komponenten auf die Ausstellungsbesucher wirken wird.

Alona Rodeh, Altar (from the DARK AGES 2020 Series), 2019
Foto: Courtesy of the artist & Christine König Galerie
Ein Highlight der Sommerausstellung ist der Künstler Omer Fast (geboren in Jerusalem und in Berlin lebend) der weltbekannt für seine Filme ist, die fiktionale und dokumentarische Prozesse vermischen. Für die Salzburger Ausstellung wird er eigens in Werfenweng auf einem Skilift einen Film drehen, der von einem jüdischen Märchen erzählen wird. Dreharbeiten werden demnächst in Werfenweng stattfinden.

Omer Fast, The Invisible Hand, Ein virtueller Reality-Film in 3D, 13 min, 2018. Auftragsarbeit für das Guandong Times Museum.
Foto: Vega Fang
Adrian Paci wird im Herbst seine erste Einzelausstellung in Österreich mit neuen Arbeiten präsentieren. Adrian Paci wurde 1969 i Shkoder in Albanien geboren. 1997 ging er nach Mailand, um der Gewalt des bewaffneten Aufstandes in Albanien zu entgehen. Pacis Position als Exilant ist das zentrale Thema seiner Arbeiten. Diese thematisieren häufig geografische Trennung, Nostalgie und Erinnerung und vermitteln die Wandlungsfähigkeit von Leben und Kunst.
Österreichische Künstler_innen bespielen dieses Jahr das Kabinett, darunter das Duo Gabriele Fulterer & Christine Scherrer, Borjana Ventzislavova, Johanna Binder, Renate Hausenblas und Katharina Gruzei. Per Dybvig aus Norwegen zeigt in der Ringgalerie eine ganzjährige Ausstellung.
Weiteres werden auch 2019 wieder Künstlergespräche mit den ausstellenden Künstler_innen, kuratorische Führungen und Vorträge von Experten im Bereich der Kunst, Kultur und Philosophie angeboten.
Positives noch am Rande:
Séamus Kealy kam 2014 direkt von Dublin nach Salzburg und wurde Direktor des Salzburger Kunstvereins. 2019 wird sein Vertrag auf weitere 3 Jahre verlängert und ich finde dies sehr gut. Er war es, der den Salzburger Kunstverein mit vielen neuen Ideen auf Vordermann gebracht hatte und wird dies auch in Zukunft weiterhin tun.
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