SALZBURGER FESTSPIELE  vom 21. Juli – 30. August 2017

Am 20. März 2017 war erst Frühlingsbeginn und schon beginnen wieder die großen Vorbereitungen für die Salzburger Festspiele 2017.

Mit Oktober 2016 übernahm Markus Hinterhäuser als Intendant die Leitung der Salzburger Festspiele und er hat sich für die Festspiele 2017 ein Programm ausgedacht, das alle Facetten der Macht wiederspiegelt. Die Macht hat bekanntlich viele Gesichter. Sie kann ebenso erhaben wie zerstörerisch, verlockend wie abstoßend, repressiv wie förderlich sein.

Markus Hinterhäuser Foto: © Salzburger Festspiele / Franz Neumayr

Die Eröffnungsrede für die Salzburger Festspiele 2017 hält diesmal Ferdinand von Schirach und er wird das Publikum an diese Fragen: „Darf ein Leben gegen das Leben anderer abgewogen werden? Rechtfertigt der Zweck die Mittel? Nach welchen ethischen Koordinaten richten wir unser Leben und Handeln ein? – Das sind die drängenden Fragen in einer Zeit, da die Welt aus den Fugen geraten zu sein scheint.“ heranführen. Mit der Denkschärfe eines Strafverteidigers, mit der Argumentationsstärke eines großen Erzählers. Seine überzeugend formulierten Gedanken machen ihn mit Sicherheit zum idealen Festspielredner 2017. Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren. Er arbeitete 20 Jahre als Strafverteidiger und mit 45 veröffentliche er sein erstes Buch. (http://www.schirach.de/buecher/)

Ferdinand von Schirach Foto: © Schirach / Michael Mann

„Der Spiegel“ nannte Ferdinand von Schirach einen „großartigen Erzähler“, die „New York Times“ einen „außergewöhnlichen Stilisten“, der britische „Independent“ verglich ihn mit Kafka und Kleist, der „Daily Telegraph“ schrieb, er sei „eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur“. Es könnte eine spannende Festrede werden, die Antworten auf die offenen Fragen geben wird oder noch weitere  aufwirft.

Ein weiteres Highlight bei den Salzburger Festspielen dürfte das Auftaktkonzert der Ouvertüre spirituelle „La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ“ von Olivie Messiaen werden. Es verspricht eine Explosion aus tönenden Licht und leuchtenden Klängen zu werden. Solist ist der Pianist Pierre-Laurent Aimard (Klavier) sowie Chor des Bayerischen Rundfunks. Dirigent Kent Nagano wird das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks am 22. Juli 2017 um 19:00 Uhr in der Felsenreitschule dirigieren.

Kent Nagano Foto: © Felix Broede

Worum geht es bei diesem Konzert? Auszug aus dem Festspiel Katalog (Disutationes Wissenschaftlich-philosophisches Colloquium zur Ouvertüre spirituelle Herbert-Batliner Europainstitut): „Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht“, heißt es beim Evangelisten Matthäus: Die wundersame Verklärung Jesus, die Transfiguration, erlaubte den Aposteln eine Ahnung von seiner göttlichen, die Grenzen des Diesseits sprengenden Natur. Musik vermag unter allen Künsten vielleicht am überzeugendsten das Gefühl vermitteln, wir könnten eine Erfahrung machen, die unsere Sinnenwelt überschreitet – als Verheißung eines besseren Zustands, als Offenbarung unseres eigentlichen,  von irdischen Zwängen befreiten Wesens.“ 

Zuletzt war Kent Nagano 2011 bei den Salzburger Festspielen zu erleben, als er drei Konzerte mit der Camerata Salzburg dirigierte.

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