Christa Linossi über Christa Linossi
Statement zu Arbeiten aus der Serie „FREIHEIT“
Welcher Künstler kennt es nicht, die Angst vor dem weißen Blatt und immer wieder die Gedanken, etwas neues, etwas anderes aufgreifen zu wollen.
Jahrelang schrieb ich und schreibe ich noch immer über KünstlerInnen, deren Arbeiten, Ansichten und Ausstellungen. So kam mir eines Tages die Idee, beschreibe doch einmal deine eigene Kunst, einen Versuch ist es auf alle Fälle wert. Vielleicht versteht man das eine oder andere Kunstwerk besser.
Heute will ich meinen Lesern Arbeiten aus meiner Serie „FREIHEIT“ näher bringen. Was hat mich dazu bewegt diese Arbeiten über „FREIHEIT“ zu machen.
FREIHEIT wird in unserer chaotischen Welt immer mehr und mehr zum Thema. Was verstehen wir wirklich unter „Freiheit“? Haben sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht? Ich machte und mache mir Gedanken darüber. Wobei ich mir als erstes die Frage stellte: gibt es sie wirklich die „FREIHEIT“ ist es nur eine Floskel? Nur ein Schein oder steckt doch mehr dahinter!?
Richtig bewusst wurde mir dieser Gedanke, als ich in Südtirol auf und in der Franzensfeste fotografierte. Zur Erläuterung Festung- Franzensfeste: „es ist ein magischer Ort“ (Franzensfeste Südtirol – Italien) an dem sich immer wieder spannende Geschichten kreuzten. Wie jene aus der österreichischen Monarchie, dann des modernen Verkehrs (Zuglinien, Straße und Autobahn) und schließlich die Geschichte vom Goldschatz der im Zweiten Weltkrieg hier versteckt lag.
Die Festung mit ihren unendlichen Räumen, teilweise ohne und doch wieder mit Fenstern und offenen Türen, das einem manchmal auch schaudern lässt. Beim Fotografieren reifte in mir der Gedanke, die Sehnsucht nach Freiheit sichtbar zu machen, einfach in Bildern umzusetzen. Die Mauern , dieTreppen, die Fenster.
So entstand die Arbeit „Die Treppe“ als Aus-Weg und gleichzeitig mit einem Antlitz auf der Treppe, die die Aussicht auf Freiheit symbolisiert. Die Stiege und die Sicht auf den blauen Himmel, eine Chance endlich in Freiheit zu gelangen .
Die unheimliche Festung, deren Mauern ich fotografierte, veranlasste mich auch, das Gesicht einer Frau hinein zu projizieren, wo ich an all die rechtlosen Frauen in muslimisch geprägten Ländern denken musste.
Dieses Frauengesicht symbolisiert und wirft für mich die Frage auf: wie diesen Mauern entkommen? Jeder Mensch hat das Recht, frei zu leben. Das ist in den Menschenrechten festgelegt. Es vertritt alle Menschen dieser Welt, die sich nach Freiheit sehnen!
„FREIHEIT“ ist für viele Menschen auf unserer Welt nicht das, was wir darunter verstehen: der Zustand, unabhängig, nicht unterdrückt oder gefangen zu sein.
Kriege werden geführt, Gräueltaten passieren, Flüchtlingsströme finden statt. In vielen Ländern der Welt ist „FREIHEIT“ noch immer keine Selbstverständlichkeit. Mauern symbolisieren immer „Einengung“ und so stellt sich die Frage von selbst: „Was ist Freiheit?“ Flucht und die Aussicht auf „Freiheit“ spielt sich bereits im Kopf ab. „Freiheit“ ist ein „brennendes“ Thema.
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