Salzburgs ewiger Jedermann: ein Spiel fürs Heute

Daniela Ziegler, Philipp Hochmair, Roxane Duran und Sylvie Rohrer – die neue Jedermann-Besetzung 2026. Foto: Julia Stix Jedermanns neue Szene: Mutter, Buhlschaft, Werke und der Mann im Zentrum

Drei Frauen schreiben das neue Kapitel im Leben des Jedermann 2026

Die Katze ist aus dem Sack.

Ende 2025 ist Jedermann wieder Gesprächsthema. In Wien wurde diese Woche bei einer Pressekonferenz enthüllt: Drei neue Frauen treten 2026 in das Leben des Jedermann.

  • Roxane Duran als Buhlschaft
  • Sylvie Rohrer als „Armer Nachbar/Werke“
  • Daniela Ziegler als Jedermanns Mutter

„Das Spiel beginnt von Neuem – und Salzburg schreibt weiter an seiner Legende.“

Ein Stück mit Geschichte

Seit seiner Uraufführung 1911 in Berlin – damals ein Misserfolg – und der legendären Premiere 1920 auf dem Salzburger Domplatz sorgt Hugo von Hofmannsthals Stück bis heute für Furore. Viele Jedermänner und Buhlschaften haben diese Rollen verkörpert.

Philipp Hochmair als Jedermann

Seit 2024 spielt Philipp Hochmair den Jedermann – eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschrieben ist. Schon lange beschäftigt er sich mit dem Stoff, unter anderem in seiner eigenen Jedermann Reloaded-Show. Für viele war es unverständlich, dass er nicht sofort nach Tobias Moretti übernommen hat. Hochmair brachte den Hype zurück und ließ die Kassen klingeln.

Roxane Duran (Buhlschaft) und Philipp Hochmair (Jedermann); Foto: Julia Stix Ein Moment zwischen Verführung und Vergänglichkeit – Jedermann und seine Buhlschaft im Bild

Drei neue Frauen auf der Bühne

Nun also drei neue Frauen. Warum dieser Wechsel? War es künstlerische Notwendigkeit oder dramaturgische Frische? Regisseur Robert Carsen, der das Stück ins 21. Jahrhundert geführt hat, erklärt:

„Ich freue mich außerordentlich, nächsten Sommer drei herausragende, ebenso talentierte wie kreative Schauspielerinnen neu in der Besetzung des Jedermann willkommen zu heißen: Daniela Ziegler, Roxane Duran und Sylvie Rohrer…“

Stimmen aus dem Ensemble

Auch Philipp Hochmair blickt erwartungsvoll auf die neue Besetzung:

„Ich freue mich sehr, 2026 wieder auf den Domplatz zurückzukehren und zusammen mit den neuen Kolleginnen den Jedermann und die gelungene Inszenierung von Robert Carsen weiterzuspielen.“

Besonders gespannt darf man auf Daniela Ziegler sein, die als Jedermanns Mutter debütiert:

„Jedermann ist Salzburgs Ritual – und zugleich Spiegel unserer Gegenwart. Zwischen Tradition und Neuinterpretation entfacht Philipp Hochmair einen Moment, der zeigt: Das Spiel lebt, heute mehr denn je.“
Daniela Ziegler (Jedermanns Mutter) © SF/Julia Stix Ein neues Gesicht für eine alte Rolle – Jedermanns Mutter tritt ins Licht.

„Es ist mir eine große Freude, mit meinem Debüt bei den Salzburger Festspielen Teil der langen und bedeutenden Tradition von Hofmannsthals Gründungsstück zu sein…“

Warum lieben die Salzburger ihren Jedermann?

Die Salzburger lieben ihren Jedermann – seit über 100 Jahren. Vielleicht läuft er noch weitere hundert Jahre? Eine spannende Frage wäre, warum dieses Stück so tief im Herzen der Stadt verankert ist. Als Steirerin kann ich es nicht ganz nachvollziehen – aber die Begeisterung ist unübersehbar.

Eine spannende Frage bleibt: warum ist dieses Stück so tief im Herzen der Stadt verankert? Vielleicht weil „Jede Premiere mit einem weiteren mutigen Schritt beginnt.“