SALZ Reloaded: Die Literaturzeitschrift kehrt zurück ins Traklhaus

„Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheimgegeben.“ – Georg Trakl

Titelseite der ersten SALZ-Ausgabe (Oktober 1974)] SALZ, Oktober 1974 – Wo Literatur und Kunst erstmals gemeinsam den Raum betraten. Foto: © Christa Linossi 2025

Literaturbegeisterte aufgepasst: Die Ausstellung SALZ im Traklhaus lädt dazu ein, tief in die Geschichte und Bedeutung einer der prägendsten Literaturzeitschriften Salzburgs einzutauchen. Seit 1987 ist die Zeitschrift SALZ eine feste Größe in der Salzburger Literaturlandschaft – neben der ebenfalls renommierten erostepost.

Geschichtlicher Hintergrund und Standortwahl

Die Wahl des Traklhauses als Ausstellungsort ist eng mit der Geschichte von SALZ verbunden. Das Geburtshaus des berühmten Dichters Georg Trakl wurde Anfang der 1970er Jahre vom Land Salzburg erworben und seither kulturellen Initiativen zur Verfügung gestellt. Ursprünglich war hier das Büro der SALZ-Redaktion untergebracht. Zum Jubiläum kehrt die Zeitschrift mit dieser Ausstellung an ihren ersten Wirkungsort zurück – ein klares Zeichen für die enge Verbindung zur Salzburger Literaturgeschichte.

„Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheimgegeben.“ – Georg Trakl

50 Jahre Literaturzeitschrift SALZ: Eine Verbindung von Literatur und Kunst

Die Jubiläumsausstellung „SALZ. 50 Jahre Literaturzeitschrift“ im kura-t. kunstraum traklhaus würdigt die lange Geschichte der Zeitschrift, die in mittlerweile 200 Ausgaben ein spannendes Wechselspiel zwischen Literatur und bildender Kunst dokumentiert. Bereits 1975 erschien die erste Ausgabe von SALZ. Seither hat die Zeitschrift unzähligen Autorinnen und Künstlerinnen eine Plattform geboten und den Salzburger Literaturbetrieb maßgeblich mitgestaltet. Mit rund 1400 Beiträgen hat sich SALZ als interdisziplinäres Medium etabliert.

Die Rolle der Zeitschrift SALZ

Das Jubiläum steht unter dem Motto „Wozu SALZ? 50 Jahre später – Die Kunst der Literaturzeitschrift“. Damit wird einerseits die Verbindung von Literatur und bildender Kunst betont, andererseits deutlich gemacht, was Literaturzeitschriften leisten können: Sie erschaffen mit Sprache neue Welten, hinterfragen literarische Traditionen und setzen sich offen mit gesellschaftlichen wie politischen Fragen auseinander.

Eine „Lebende Anthologie“

Die Ausstellung präsentiert 50 Jahre SALZ anhand von Texten, die von 34 Autor:innen ausgewählt wurden. Sie haben sich mit historischen Beiträgen auseinandergesetzt, diese reflektiert, weiterentwickelt und persönliche Erinnerungen eingebracht. Im SALZ werden die ausgewählten Texte und die darauf folgenden Reaktionen zusammengeführt. So entsteht eine „lebende Anthologie“, die Literatur aus fünf Jahrzehnten mit aktuellen Perspektiven verknüpft.

Die Ausstellung im Traklhaus zeigt eindrucksvoll, wie Literaturzeitschriften Geschichte schreiben. Ein Besuch lohnt sich – für alle, die Sprache lieben und Kunst leben.