
Einführung & persönliche Perspektive
Seit Sonntag, dem 27. Juli 2025 wurde der Residenzplatz in Salzburg von dem Künstler Jaume Plensa mit seinen überlebensgroßen, träumenden Metallköpfen in einen stillen Garten der Reflexion verwandelt.

„Ein faszinierender Anblick: Die monumentalen Skulpturen verwandeln den Residenzplatz und ziehen Besucher:innen magisch an – wie Motten das Licht.“
Künstlerische Reflexion und Dialog mit Mozart
„Diesmal begegne ich diesem Kunstwerk nicht als Online-Journalistin, sondern als Künstlerin – mit einem Blick für das Unsichtbare zwischen Form und Gefühl.“
Der Residenzplatz atmet Geschichte – heute jedoch schwebt über den steinernen Boden eine neue Sprache: die Sprache der Skulpturen von Jaume Plensa. Gesichter ohne Worte, Körper ohne Bewegung – und doch eine Stille, die spricht.
Im Hintergrund, unbewegt und doch ewig präsent, blickt Mozart – das Genie der Musik – auf diesen Dialog der Formen. Was sieht er? Was hört er? Vielleicht den Klang der Gedanken, die Kunst in uns auslöst.


Wie fühlt er sich? So in den Hintergrund gedrängt und doch auch präsent und mit einem Blick Richtung dieser monumentalen Skulpturen. Ein Dialog aus dem Hintergrund mit den „fünf Frauen, die unterschiedlicher Herkunft und Nationalität sind und mit geschlossenen Augen, vielleicht Träume und Sehnsüchte für sich behalten wollen?“
„Mozart, der ewige Klangpoet, blickt aus dem Hintergrund auf diese neue Sprache der Formen. Lauscht er dem inneren Dialog der Skulpturen? Oder hört er die Gedanken, die sie in uns auslösen?“
Die Installation dieser Skulpturen rund um den Residenzbrunnen – ebenfalls ein monumentaler barocker Brunnen – zu installieren, war eine großartige Idee – denn auch der Brunnen erzählt Geschichte. Er besteht aus drei Brunnenbecken und vier Figurengruppen, alle aus Untersberger Marmor. Tommaso di Garona war der Meister des Residenzbrunnen, jedoch aber nicht unumstritten?
Hier trifft sich Vergangenheit und Zukunft zugleich. Der Dialog zwischen den fünf Frauenköpfen und dem Brunnen, bringen einen auch zum Nachdenken. Was war Geschichte, was ist Zukunft?
Technische Details der Skulpturen
Entstanden im Jahr 2023 im Plensa Studio Barcelona, das Werk besteht aus fünf überlebensgroßen Köpfen, die mit jeweils 11 Metern Höhe aus Gusseisen gefertigt wurden und pro Skulptur ca. 30 Tonnen wiegen.
Die Skulpturen mit den Namen Minna, Rui Rui, Wilsis, Rose und Soribel sind in einem offenen Raster von 24 × 24 Metern angeordnet.
Jede Figur setzt sich aus 22 bis 26 einzelnen Fragmenten zusammen, die mit Edelstahlbolzen verbunden sind. Durch die modulare Konstruktion kann jede Skulptur segmentweise montiert werden.
Der geheime Garten – Plensas Idee

Das Statement von Jaume Plensa läßt aufhorchen: „Fünf Frauen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität, die mit geschlossenen Augen zu uns über den inneren Weg sprechen, über all die Schönheit, die wir in uns verborgen halten. Eine unbekannte und einzigartige Landschaft, die tief in unserem Wesen verborgen bleibt – der geheime Garten unseres Lebens, der wertvollste Ort, das Zentrum unserer Träume und Sehnsüchte.“
Walk of Modern Art
„Secret Garden“ ist gewissermaßen eine Fortsetzung des vielbeachteten Projekts Walk of Modern Art, das zwischen 2002 und 2011 in Salzburg entstanden ist und die internationale Gegenwartskunst dauerhaft und frei zugänglich in den öffentlichen Raum bringt. Es setzt die Kunstwerke in einen lebendigen Dialog mit der historischen Altstadt Salzburgs.
Statement: Walter Smerling, Vorsitzender der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. und Kurator
„Mit Secret Garden wird der Walk of Modern Art eindrucksvoll weitergeschrieben: Kunst, die allen gehört – mitten im Leben, mitten in Salzburg. Jaume Plensa gelingt es, mit Stille und Schönheit einen Raum für Menschlichkeit zu schaffen.“
Jaume Plensa erlangte internationale Bekanntheit durch Werke wie der „Crown Fountain“ in Chicago oder die Installation „Behind the Walls“ im Rockefeller Center in New York, darüber hinaus entwickelte er auch gefeierte Bühnenbilder u. a. am Liceu Barcelona. In Salzburg ist er bereits mit dem Werk „Awilda“ im Arkadenhof der Universität (2010) Teil des renommierten Walk of Modern Art der Salzburg Foundation.
Während der Salzburger Festspiele verwandeln Plensas Skulpturen den Residenzplatz in einen Ort stiller Poesie. Besucher:innen begegnen ihnen mit Staunen – setzen sich, verweilen, halten den Moment fest. Und mitten in Salzburg entfaltet sich der geheime Garten – offen, universell, tief in uns.
Die Skulpturen sind während der Salzburger Festspiele, vom 27. Juli bis 29. August, für alle frei zugänglich – mitten in der Altstadt – und verwandeln den Residenzplatz in einen Ort stiller Poesie und universeller Begegnung.
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