„Konfliktfelder“: Rauriser Literaturtage 2025 – Literatur im Spannungsfeld

Im Februar finden im Kulturbereich mehrere Pressekonferenzen statt, bei denen das Jahresprogramm 2025 vorgestellt wird. Auch die Rauriser Literaturtage, deren Programm auf fünf Tage ausgelegt ist, wurden vorgestellt. Es wurde ein umfassender Überblick über die bevorstehenden Veranstaltungen geboten.

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll gab die Preisträgerinnen 2025 bekannt: Lilli Polansky wurde mit dem Rauriser Literaturpreis und Anna Neata mit dem Rauriser Förderungspreis ausgezeichnet.

Die diesjährigen Literaturtage stehen unter dem Motto „Konfliktfelder“ und bieten ein reichhaltiges Programm an Lesungen und Diskussionen. Die Veranstaltungen finden vom 19. bis 23. März 2025 in Rauris statt und umfassen öffentliche Lesungen, exklusive Schulveranstaltungen und Diskussionen mit Studierenden. Der Eintritt ist frei.

Was soll mit dem Thema „Konfliktfelder“ ausgedrückt werden? Wir leben in einer Zeit, in der die Hochliteratur wenig Anlass hat, harmonische Welten zu entwerfen. Die Bücher, die bei den 54. Rauriser Literaturtagen vorgestellt werden, beschäftigen sich mit einigen dieser aktuellen Konfliktfelder. Sie erzählen von den Auswirkungen des Krieges. Dies geschieht besonders unter dem Eindruck der blutigen Ereignisse in der Ukraine und im Nahen Osten. Sie berichten davon, was die Erfahrung des Krieges im Leben und in der Seele der Betroffenen anrichtet. Sie berichten von den Herausforderungen sozialer Migration. Sie sprechen von der Begegnung mit anderen Kulturen und von den Schwierigkeiten der Integration in die neue Umgebung. Auch die Gestaltung persönlicher Beziehungen unter dem Vorzeichen interkultureller Differenz wird thematisiert.

Wie wichtig es ist, sich nicht von populistischen Verlockungen einfacher Extrempositionen verführen zu lassen. Stattdessen sollen auch widersprüchliche, ambivalente Haltungen zwischen eindeutigen, mit absoluter Gültigkeit vertretenen Erklärungsmustern zugelassen werden. Dies haben die Autorinnen und Autoren der Rauriser Literaturtage 2025 eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Diese tiefere Erklärung des Mottos „Konfliktfelder“ verdeutlicht, wie die Rauriser Literaturtage 2025 als Forum für den Austausch und die Reflexion über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen dienen. Literatur wird hier als Medium genutzt, um komplexe Themen zu beleuchten und den Dialog über diese wichtigen Fragen zu fördern.

Es ist auch der tragische Verlust zweier ehemaliger Preisträger zu betrauern. Einer von ihnen ist Bodo Hell, Träger des ersten Rauriser Literaturpreises 1972. Er verschwand 2024 am Dachsteinmassiv spurlos. Die andere ist Ingrid Loitfellner-Moser, bisher einzige Rauriser Förderpreisträgerin 2006.

An Bodo Hell, der 13-mal nach Rauris kam, wird mit einer musikalischen Umrahmung der Lesungen durch künstlerische Weggefährten erinnert. https://linossiartstory.com/2024/10/30/hommage-an-franz-krahberger-und-bodo-hell/

Ein Schwerpunkt wird in der Ausstellung gesetzt. Die Arbeiten der Grazer Künstlergruppe G.R.A.M. machen „Konfliktfelder“ in und gesellschaftlichen Prozessen sichtbar. In der Serie „Hohes Haus“ hat G.R.A.M. internationale Pressef von Handgreiflichkeiten zwischen Abgeordneten ausgewählt. Sie hat die Raufereien mit ihren teils emotionalen Gesten und pathetischen Posen nachgestellt. https://kultur.graz.at/v/g.r.a.m..html

G.R.A.M.: © Gert Heide, Courtesy: Christine König Galerie

Lesungen der Rauriser Literaturtage 2025:

Lilli Polansky: Eröffnungsveranstaltung am 19. März im Mesnerhaus. Ausgezeichnet mit dem Rauriser Literaturpreis

Ulrike Motschiunig: Exklusive Lesungen für die Schulen in Rauris am 20. März.

Markus Orths: Exklusive Lesungen für die Schulen in Rauris und Wörth am 20. März.

Ronya Othmann: Gespräch mit Studierenden der Universität Graz und gemeinsame Lesung mit Milica Vučković und Kurt Palm auf der Heimalm am 20. März.

Franzobel: Gespräch mit Studierenden der Universität Wien am 20. März.

Anna Neata: Lesung im Mesnerhaus am 20. März. Ausgezeichnet mit dem mit dem Rauriser Förderungspreis

Kurt Palm: Gemeinsame Lesung mit Ronya Othmann und Milica Vučković auf der Heimalm am 20. März und Gespräch mit Studierenden der Universität Innsbruck am 21. März.

Eva Maria Leuenberger: Gespräch mit Studierenden der Universität Klagenfurt am 21. März.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Rauriser Literaturtage 2025 ein vielfältiges und spannendes Programm bieten, das Literaturbegeisterte aus nah und fern anziehen wird. Die Mischung aus Lesungen, Diskussionen und besonderen Veranstaltungen verspricht inspirierende und bereichernde Tage für alle Teilnehmer.

www.rauriser-literaturtage.at