Salzburger Adventsingen 2024: Ein Fest der Liebe und Hoffnung

Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus Salzburg 2024 / Foto: © Rudi Gigler 2024

Wie schnell die Zeit vergeht – eben war es noch Spätsommer, und schon kündigt sich die Adventszeit an. Die Christkindlmärkte stehen bereit, einige haben sogar schon geöffnet.

Die Adventszeit ist auch eine Zeit, in der man sinnliche Konzerte besuchen kann, wie das Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus. Dieses Jahr wird das Adventspiel „Glaube, Hoffnung, Liebe“ durch die intime Liebesgeschichte von Maria und Josef bereichert. Es ist umgeben von bewegenden Szenen und musikalischen sowie gesanglichen Juwelen.

Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus Salzburg 2024 / Foto: © Rudi Gigler 2024

Dieses Salzburger Adventsingen bezieht die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe ein. Auch das alttestamentliche Hohelied der Liebe ist in die adventlichen Betrachtungen miteinbezogen. Die Liebe ist die größte unter ihnen – das erkannte auch Paulus von Tarsus im Korintherbrief. In Verbindung mit dem Hohelied und den drei Tugenden wird dieses Adventsingen zu einer Geschichte zweier Liebenden. Ihre Zweisamkeit erfährt nicht nur Freude, sondern auch Leid. Ihr starker Glaube bildet jedoch ein Fundament, das all dem Unerwarteten standhält.

Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus Salzburg 2024 / Foto: © Rudi Gigler 2024

Dieser tiefere Sinn kulminiert in einer göttlichen Liebe, die uns allen Schutz bietet. Liebe, dieses große und magische Geheimnis unserer Existenz, erlebt ihr größtes Wunder im Mysterium der Geburt eines jeden Kindes. Nach einer vierjährigen Pause stammt das musikalische Werk in diesem Jahr erneut aus der Feder von Klemens Vereno.

Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus Salzburg 2024 / Foto: © Rudi Gigler 2024

Der Gesamtleiter Hans Köhl hat sich diesmal wieder bemüht, das adventliche Geschehen aus einer nicht alltäglichen Perspektive zu betrachten. Inspiration waren dabei die wundervollen Texte aus dem „Hohelied der Liebe“, die diesem Adventsingen einen zarten Hauch von Erotik verleihen. Freud und Leid liegen auch diesmal nah beieinander. Doch gestützt durch die Trias „Glaube, Hoffnung, Liebe“ erreicht diese Interpretation des adventlichen Geschehens ihren Höhepunkt. Dieses gipfelt im göttlichen Wunder der Geburt.

Ein kurzer Blick auf das Bühnenbild, erschaffen von Dietmar Solt, lohnt sich. Wie gewohnt befindet sich die Bühne vor dem Eisernen Vorhang. Falls Sie sich fragen, der Eiserne Vorhang ist hier nicht als politischer Begriff gemeint. Es handelt sich um ein brandschutztechnisches Element im Festspielhaus, das dazu dient, den Bühnenraum zu verkleinern.

Vor diesem Eisernen Vorhang entfaltet sich die Bühne für das Adventsingen. Zentral auf der Bühne erhebt sich auf einer Anhöhe ein Segment eines Weingartens, bestückt mit echten Weinreben. Eine Grotte befindet sich darunter. Zu beiden Seiten sind die Plätze für den Chor angeordnet, während im Hintergrund die Häuser stehen. Das Orchester findet seinen Platz im Orchestergraben.

Bei der diesjährigen Pressekonferenz durften die Journalisten einen Blick hinter die Kulissen werfen. Dort offenbart sich erst die wahre Größe der Bühne des großen Festspielhauses. Hinter dem Eisernen Vorhang verbirgt sich die gesamte Technik für die Bühnengestaltung und die Fernsehübertragungen. Der Weg hinter der Bühne ist eng und düster. Die Schauspieler müssen diesen Pfad oft proben. Sie üben, um nicht zu stolpern und sicher ihren Auftrittsort zu erreichen. Dabei bewegen sie sich in atemberaubender Geschwindigkeit. Trotzdem ist es eine faszinierende Welt.

Blick hinter die Kulissen der Salzburger Festspielbühnentechnik, Foto: © Christa Linossi 2024

Das Salzburger Adventsingen ist weltweit berühmt. Es ist mehr als nur ein jährlich wiederkehrendes Ritual. Es ist eine Herzensangelegenheit, besonders wenn der Andachtsjodler zum Abschluss erklingt. Es vereint die Menschen in Freude und Staunen über das göttliche Geheimnis.

Die Aufführungen finden jeweils von Fr – So an den Adventwochenenden bis 15.12.2024  zum  statt!