40 Jahre Salzburger Freilichtmuseum

… wieder ein Jubiläum und diesmal nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft des Salzburger Freilichtmuseums!
Bereits vor 100 Jahren, im Jahr 1924, wurde die Idee für das Salzburger Freilichtmuseum geboren mit dem Ziel, eine solche „Freilichtanlage“ zu errichten.
Die Idee, ein Freilichtmuseum zu errichten, wurde jedoch erst 1984 von Kurt Conrad (Gründer und langjähriger Direktor des Salzburger Freilichtmuseums) in die Tat umgesetzt. Sein umfangreiches Wissen über die Kulturgeschichte des Salzburger Landes trug wesentlich zur Entwicklung und Erhaltung des Freilichtmuseums bei. Das Museum wurde 1984 mit 22 Häusern eröffnet.
Die Ausstellung „Stadtflucht – Als Sammlungsobjekte von der Stadt aufs Land wanderten“ zeichnet die Sammlungsgeschichte des Museums nach. Kaum jemand weiß heute, dass der Grundstock für die Objektsammlung des Salzburger Freilichtmuseums bereits vor 100 Jahren im Salzburg Museum mit der Gründung des Volkskundemuseums im Monatsschlössl gelegt wurde. Im Lohnergütl des Freilichtmuseums werden jene Objekte zu sehen sein, die bereits lange vor der eigentlichen Museumsgründung für ein zukünftiges Freilichtmuseum gesammelt wurden.
Unter dem Motto „damals – heute – morgen“ präsentiert sich das Salzburger Freilichtmuseum zu seinem 40. Geburtstag mit einem vielfältigen Programm. Mit einem zweitägigen Jubiläumsfest wird am 8. und 9. Juni 2024 groß gefeiert. Während am Samstag die Großgmainer Vereine das Lebensgefühl von 1984 aufleben lassen, steht der Sonntag ganz im Zeichen des offiziellen Festaktes. Und das alles zu Eintrittspreisen wie vor 40 Jahren“.

Das Freilichtmuseum feiert nicht nur seinen 40. Geburtstag, sondern es gibt auch einen Führungswechsel: Der amtierende Direktor Ing. Mag. Michael Weese übergibt am 1. April 2024 – nach sieben Jahren als Direktor – die Leitung des Museums an seinen Nachfolger Mag. Peter Fritz.
Statement von Weese: „Natürlich blicke ich in diesen Tagen des Abschieds und des Neubeginns mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das Freilichtmuseum“, sagt Michael Weese und ergänzt: „Gemeinsam mit dem gesamten Museumsteam konnten wir wertvolle Impulse in wissenschaftlicher, architektonischer, künstlerischer und veranstalterischer Hinsicht setzen. Und ich freue mich, dass das Salzburger Freilichtmuseum mit Peter Fritz einen exzellenten Direktor bekommt, mit dem der eingeschlagene Weg fortgesetzt und neue Wege beschritten werden“.
Peter Fritz freut sich, von Niederösterreich zu seiner Familie nach Salzburg zu wechseln. Eine besondere Aufgabe sieht er in der Verbindung von Kultur und Natur: „Das Salzburger Freilichtmuseum ist für mich ein Juwel. Das Besondere ist die Verbindung von Kultur- und Naturlandschaft. Unsere Gäste erleben in den Häusern und Einrichtungen die Geschichte des Bauens, Wohnens und Arbeitens im Salzburger Land unmittelbar und hautnah – und das bei einem entspannten Spaziergang im Freien in einer wunderbaren Naturlandschaft“.
Zahlreiche Aufgaben warten auf den neuen Direktor im Jahr 2024. Zum einen haben die extremen Wetterereignisse im Februar, Juni und Dezember 2023 sehr große Sturmschäden auf dem gesamten Museumsgelände und an den historischen Museumsgebäuden hinterlassen. Eine sehr wichtige Maßnahme wird das Waldmanagement sein. Um in den nächsten Jahrzehnten besser gegen extreme Wetterereignisse gewappnet zu sein, werden Nadelholzreinbestände in laubholzreiche Mischbestände umgewandelt. Bei einigen Baumarten stehen auch Frühjahrs- und Herbstaufforstungen auf dem Programm.
Das Besucherzentrum – der Spatenstich erfolgte mit einiger Verspätung, nun erst im März 2024. Warum?

Als 2019 der Wettbewerb für den Bau des neuen Besucherzentrums mit einem einstimmig gewählten Siegerprojekt abgeschlossen werden konnte, dachte wohl niemand daran, dass es bis zum ersten Spatenstich noch fast fünf Jahre dauern würde.
Nicht nur die Corona-Pandemie erzwang eine Unterbrechung der Planungen. Während der Projektphase stellte sich heraus, dass auch im Bereich des Naturschutzes – immerhin liegt das Salzburger Freilichtmuseum in einem Natura2000-Gebiet – aufgrund geänderter Rahmenbedingungen neue Prüfungen notwendig waren. Aufgrund dieser Überprüfung tauchte der „Grubenlaufkäfer“ auf (der Grubenlaufkäfer (Carabus variolosus) ist eine Art der Echten Laufkäfer (Carabus), die sehr stark an feuchte Waldlebensräume gebunden ist und vor allem durch den Rückgang und die Trockenlegung von Feuchtgebieten gefährdet und zurückgedrängt wird) und war auch ein Grund für die Verschiebung der Bauphase, vom ursprünglichen Bauplatz musste Abstand genommen und etwas ausgewichen werden. Auch der Architektenentwurf musste nochmals geändert werden.

Mit dem Spatenstich im März 2024 kann nun die Bauphase für das neue Besucherzentrum beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, können die Besucherinnen und Besucher ab Herbst 2025 in einem modernen Holzgebäude empfangen werden, das sich harmonisch in die natürliche Umgebung einfügt.

Das Besucherzentrum in Holzbauweise knüpft an die qualitätsvolle Bautradition an, setzt aber selbstbewusst ein Zeichen, das den Zukunftsbaustoff Holz erlebbar macht.

Statement von Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Mit dem neuen Eingangsgebäude erhält das Salzburger Freilichtmuseum ein modernes, barrierefreies Besucherzentrum, in dem eine intensivere Vermittlung und Erforschung unserer ländlichen Vergangenheit möglich sein wird: Ein Meilenstein in der Geschichte des Museums und ein klares Zeichen der Weiterentwicklung und Investition in die Zukunft. Ich freue mich sehr, dass das Salzburger Freilichtmuseum zu seinem Jubiläum das lang ersehnte neue Besucherzentrum erhält“.

Last, not least: erschienen ist auchein neues Buch „Das behauste Leben“ zum 40-jährigen Jubiläum des Salzburger Freilichtmuseums: Direktor Michael Weese lud die Architekten Roland Gnaiger, Tom Lechner und Franz Riepl, die Autorinnen Karin Peschka und Christina Maria Landerl sowie die Schriftsteller Karl-Markus Gauß und Bodo Hell zu gemeinsamen Streifzügen durch das Freilichtmuseum ein. Begleitet von den meisterhaften Fotografien von Franz Messenbäck spürt der Bildband der langen Beziehung zwischen Menschen und Haus nach.
Erschienen im müry salzmann / www.muerysalzmann.com ISBN 978-3-99014-244-8
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