75. Frankfurter Buchmesse und schon ist sie Geschichte!

Frankfurter Buchmesse 2023, Aktion auf dem Paulsplatz und dem Messegelände: 75 Stühle – 75 Geschichten
Die 75. Frankfurter Buchmesse (vom 18.-22. Oktober 2023) bot in ihrem Jubiläumsjahr ein kulturell wie politisch hochkarätiges Programm – als Forum der Literatur und der gesellschaftlichen Debatten.
Was 1949 mit rund 200 Verlagen in der Paulskirche begann, hat sich zur weltweit wichtigsten Branchenplattform für Inhalte und Ideen entwickelt. Heute ist die Geschichte der Frankfurter Buchmesse ein Teil der Geschichte der Stadt Frankfurt am Main, der Geschichte der deutschen Demokratie und der Geschichte der internationalen Medien- und Verlagsbranche.
Die Frankfurter Buchmesse ist die größte Medien- und Buchmesse der Welt.
Die diesjährige Buchmesse stand ganz im Zeichen des Kampfes gegen Krieg und Gewalt, aktueller Debatten, der Begegnung mit Autor*innen aus aller Welt und des Ehrengastauftritts Sloweniens.
Eröffnet wurde das größte internationale Treffen der Verlagsbranche von der slowenischen Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar. Der Autor und Philosoph Slavoj Žižek und die Dichterin und Publizistin Miljana Cunta hielten eine philosophische und eine literarische Eröffnungsrede.

Redner Der Autor und Philosoph Slavoj Žižek
Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse 2023,
Zu starken Reaktionen im Publikum und den Medien führten die Ausführungen des slowenischen Philosophen Slavoj Žižek (slowenischer Philosoph) mit seiner Eröffnungsrede zum Nahostkonflikt „Kein Frieden ohne Lösung der Palästinafrage“, in der er sich auf Israel und Palästina bezog. Žižek verurteilte die Terroranschläge der Hamas gegen die israelische Bevölkerung, betonte aber, dass man auch den Palästinensern zuhören und ihren Hintergrund berücksichtigen müsse, wenn man den Konflikt verstehen wolle.

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse
freier Fotograf : Jonas Ratermann
Statement von Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse zur aktuellen Situation in der Welt:
„Die Welt ist aus den Fugen geraten. Wir haben die Krise des Klimawandels und die Krise der westlichen Demokratien. Wir erleben seit über anderthalb Jahren Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Und seit dem 7. Oktober einen neuen, schrecklichen Höhepunkt der Gewalteskalation durch den Terrorkrieg der Hamas gegen Israel. Wir sind entsetzt. Bei der Frankfurter Buchmesse geht es immer um Menschlichkeit, im Zentrum steht die menschliche Begegnung. Diese Menschlichkeit ist am 7. Oktober durch den Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel abermals zerbrochen. Unser Mitgefühl gilt den Menschen, deren Angehörige Opfer dieses Gewaltexzesses wurden, und allen Menschen in Israel und Palästina, die unter dem Krieg leiden.”
In zahlreichen Veranstaltungen wurden während der fünf Messetage die drängendsten Themen (Klimawandel, Migrationsbewegungen und Kriege) aus Politik und Gesellschaft beleuchtet.
Die Aktion „75 Stühle – 75 Geschichten“ war ein besonderer Hingucker. 75 Stühle erzählten per QR-Code die Geschichten von Menschen und ihrer Verbindung zur Frankfurter Buchmesse.
Fans guter Geschichten und literarischer Live-Begegnungen erfreuten sich in diesem Jahr auf eine Menge Highlights.
Auch das Trendthema Künstliche Intelligenz wurde auf der Messe intensiv diskutiert. Das Spektrum reichte von praktischen Erfahrungen mit KI-gestützten Übersetzungstools bis hin zu urheberrechtlichen Aspekten.
Zu einer neuen Eventlocationfür Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Autor*innen und Fans wurde das Meet the Author Areal (Halle 4.1).
Der slowenische Gastland-Pavillon auf der Messe erwies sich durch mehr als 70 Veranstaltungen mit Autor*innen, Dichter*innen und Denker*innen aus Slowenien und dem internationalen Literaturbetrieb als absoluter Anziehungspunkt für die Messebesucher*innen.
Last not least war noch am letzten Tag der Buchmesse (22. Oktober 2023) die Überreichung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Schriftsteller Salman Rushdie – für sein literarisches Schaffen und sein gesellschaftliches Engagement – in der Frankfurter Paulskirche.

Fotograf: Marc Jacquemin
Frankfurter Buchmesse 2023, Pressegespräch mit Friedenspreisträger Salman Rushdie
Zur Person Sir Salman Ahmed Rushdie wurde am 19. Juni 1947 in Bombay (heute Mumbai, Indien) geboren. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der englischsprachigen Gegenwartsliteratur. Seine Romane, die in über 40 Sprachen übersetzt wurden, verbinden oft magischen Realismus mit historischer Fiktion. Sie handeln von Verbindungen, Migrationen und Brüchen zwischen östlicher und westlicher Zivilisation und sind häufig auf dem indischen Subkontinent angesiedelt.
Mehr als 7.000 Medienvertreter*innen berichteten über die gut 2.600 Veranstaltungen an den Fach- und Publikumstagen. Rund 105.000 Fachbesucher*innen aus 130 Ländern und 110.000 Privatbesucher*innen besuchten die Buchmesse. „Ein starkes internationales Fachprogramm und über 4.000 Aussteller*innen aus der ganzen Welt machen die Attraktivität der Buchmesse für die Branche aus“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.
Die kommende Frankfurter Buchmesse findet vom 16.-20. Oktober 2024 statt. Ehrengast ist Italien
Alle Videoaufzeichnungen von Veranstaltungen sind auf der #fb223 auf dem YouTube-Kanal https://www.youtube.com/buchmesse abrufbar.
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