DIE HIMMELSSCHEIBE VON NEBRA – Aus der Tiefe geboren

Sonderausstellung im KELTENMUSEUM Hallein

Himmelsscheibe von Nebra Bronze und Gold /© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták

In einer Sonderausstellung  – in Kooperation mit dem Ausstellungszentrum „Arche Nebra“ – zeigt das Keltenmuseum in Hallein DIE HIMMELSSCHEIBE VON NEBRA – Aus der Tiefe geboren und den Weg des Kupfers von der Lagerstätte bis in den Norden, vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt. Sie schildert die faszinierende Welt des bronzezeitlichen Bergbaus mit Originalfunden aus den Stollen des Kupferreviers und präsentiert die astronomischen und kultischen Geheimnisse der Himmelsscheibe, deren „Masterkopie“ das Prunkstück der Ausstellung im Keltenmuseum ist.

Mit dem Fund der  „Himmelsscheibe von Nebra“ öffnete sich ein Fenster in die ferne Vergangenheit der Kupferzeit und deren Menschen, von denen wir bisher nur wenig wissen konnten.

Die „Himmelsscheibe in Nebra“ die in Wangen bei Nebra gefunden wurde, wirft die Frage auf, warum wird sie im Keltenmuseum ausgestellt? Die Himmelsscheibe die aus Kupfer hergestellt wurde, wurde vom Institut für Archäometrie zu Freiburg in Sachsen radiologisch und chemisch untersucht. Durch einen Abgleich der Ergebnisse gelangte man zu der Überzeugung, dass das für die Scheibe verwendete Kupfer aus Erzminen im heutigen Österreich (Lagerstätte vom Mitterberg bei Salzburg) stammt. Naheliegend also, die Scheibe der österreichischen Bevölkerung zu zeigen und darauf hinzuweisen wie global denkend die Menschen schon vor ca. 3000 Jahren waren. Mit Kupfer und Gold begann der Bergbau und die Kupferlagerstätten des Mitterberg-Reviers um Bischofshofen, die große Teile Mitteleuropas mit dem wertvollen Rohstoff versorgten, führten somit diese Region zu wirtschaftlicher Blüte.

Bergbau in der Bronzezeit – das bedeutete High Tech vor Jahrtausenden! Die Spuren des urgeschichtlichen Bergbaus im Mitterberger Gebiet sind bis heute sichtbar. Das Mitterberger Gebiet gehört seit rund 150 Jahren zu den Kernregionen montanarchäologischer Forschung.

Die Himmelsscheibe von Nebra ist über 3000 Jahre alt und wurde nicht bei einer regulären Ausgrabung gefunden. Zwei Raubgräber gruben die Scheibe im Jahr 1999 auf dem Mittelberg in Wangen bei Nebra (Sachsen-Anhalt Deutschland) aus. Die Nachgrabungen am Fundort, die Untersuchungen auf Echtheit der Funde, die Erkenntnisse bezüglich ihres Alters und ihrer Bedeutung und nicht zuletzt die Prozesse der Raubgräber fanden ein großes Medienecho in aller Welt. Seit ihrer Sicherstellung befinden sich die Himmelsscheibe und ihre Befunde im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt.

Was macht die „Himmelsscheibe von Nebra“ so wertvoll? Sie ist die weltweit älteste bisher bekannte und konkrete Darstellung des Kosmos. Sie ist ein einzigartiges Zeugnis der Menschheitsgeschichte. Die 3600 Jahre alte runde Bronzescheibe mit einem Durchmesser von 32 cm zeigt die Sonne, je nach Deutung auch den Vollmond, eine Mondsichel sowie insgesamt 32 goldene Sterne. Am Rand befinden sich Horizontbögen sowie eine Schiffsdarstellung. Seit 2013 gehört die Himmelsscheibe von Nebra zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Deutschland.

Die Ausstellung eine spannende Geschichte rund um den bronzezeitlichen Bergbau im Ostalpenraum. Abschluss der Ausstellung ist eine Gegenüberstellung von zwei auffallend prestigeträchtigen, wertvollen Exponaten: Der Helms vom Pass Lueg und die Masterkopie der Himmelsscheibe von Nebra. Beide Exponate sind Sinnbilder für Macht, Reichtum und Wissen einer gesellschaftlichen Elite, die in der Bronzezeit entstanden ist.

http://www.keltenmuseum.at      http://www.himmelsscheibe-erleben.de/

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